- Teige
- Teige['tajgɛ], Karel, tschechischer Schriftsteller und Publizist, * Prag 13. 12. 1900, ✝ (Selbstmord) ebenda 1. 10. 1951; führende Persönlichkeit der tschechischen Avantgarde, 1920 Mitbegründer der Künstlergruppe »Devětsil« und mit seinen Manifesten (1924, 1928, 1930) theoretischer Wortführer des Poetismus; Mitglied der von V. Nezval 1934 gegründeten surrealistischen Gruppe »Skupina surrealistů v ČSR«. Teige wandte sich gegen die Ideologisierung der Kunst und setzte sich für eine »Poesie aller Sinne« ein, die Gefühl, Fantasie, das Ungezwungene und Unterhaltsame betonte. Er forderte - nach Liquidierung der alten Künste - die Aufhebung der Grenzen zwischen Künstler und Gesellschaft, Kunst und Leben. Seit 1921 dem Kommunismus nahe stehend, löste er sich 1938 von ihm und geriet in eine bis zu seinem Tod dauernde Isolation; während des Prager Frühlings wurde er teilweise rehabilitiert.Werke: Abhandlungen: Svět, který se směje (1928); Svět, který voní (1930); Jarmark umění (1936); Surrealismus proti proudu (1938).Ausgaben: Výbor z díla (1966).Liquidierung der Kunst. Analysen, Manifeste (1968).
Universal-Lexikon. 2012.